Mittwoch, 31. Dezember 2014

Teil 16:           Keine Angst vor großen Tieren


Im Winter ist unsere Bucht ein Paradies für Hunde, Hundebesitzer und Spaziergänger. Beim gestrigen Spaziergang gab es wieder viel zu erleben für Abby. Erst kam ein Setter angelaufen, kein Besitzer dabei. Der Hund stammt aus der Nachbarsiedlung und hatte erst einmal ein Bad genommen. Dann kam ein Weimaraner dazu und schließlich noch eine Rauhaardackelhündin mit unseren italienischen Freunden. Abby war wieder aus dem Häuschen. Die beiden Großen waren vorsichtig und ließen sich alles gefallen, nur dem Dackel war es manchmal zu viel und er (sie) wies Abby in die Schranken. Die Erwachsenen haben "palavert", die Hunde gespielt. Wir ziehen die Strandspaziergänge denen im Ort vor, denn da können wir Abby laufen lassen, sie kann selbst das Tempo bestimmen. Wir können sie nicht überfordern, höchstens sie sich selbst. Mit den "Gehorsamkeitsübungen"geht es auch gut voran. Sitz, platz, bleib, komm, klappt alles schon ganz gut, das An-der-Leine-Gehen muss insofern noch verbessert werden, dass sie nicht immer vor uns läuft, sondern zwischen beziehungsweise neben uns. Aber mit nicht einmal vier Monaten nacht Abby sich wirklich gut. Nun wünschen wir allen unseren Bloglesern einen guten Rutsch ins neue Jahr und dafür alles erdenklich Gute. Bis zum nächsten Jahr verabschieden sich Abby mit ihrem Zweibeinern. Wau, wau ! !! 


Mittwoch, 24. Dezember 2014

Teil 15: Salon de Toilettage


So heißt in Frankreich der Hundefriseur. Gestern hatte Abby dort ihr erstes Rendezvous, also ihren ersten Termin. Was gab's zu tun? Nach dem obligatorisch "Vollbad"und Trockenföhnen kleine Fellkürzungen rund um dieAugen, an der
Unterseite der Pfötchen, wo sich immer die Kletten festsetzen, die Haare in den Ohren und hinten am "Ausgang". Die Hundefriseurin ist ein Profi und kennt sich mit kleinen Hunden sehr gut aus. Sieht züchtet seit 35 Jahren Yorkshire und hat zur Zeit 24 davon. Sie ist in ganz Korsika bekannt. 
Der Preis für die Behandlung liegt zwischen meinem Haarschnitt und Annettes.

Nun wünschen wir allen unseren Lesern ein erholsames Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr. Wir verabschieden uns für heute mit dem korsischen Neujahrsgruß "Pace et Salute". Abby und die beiden Zweibeiner.





Montag, 22. Dezember 2014

Teil 14:            Markttag




Jeden Sonntag Vormittag ist in Porto Vecchio Markt: vor allem für Obst und Gemüse, Käse und Wurstwaren, aber auch für Textilien, Schmuck und so weiter. Im Sommer, wenn die Touristen da sind, ein unheimliches Gewühl. Wir wollten mit Abby mal unter vielen Leuten sein und sehen, wie sie sich da verhält. Wenn wir nämlich im Ort oder am Strand einzelnen Leuten begegnen, will sie sofort zu ihnen hin, besonders wenn Kinder dabei sind. Auf dem Markt aber war alles ganz anders. Sie hätte auch gar nicht gewusst, wo sie bei den vielen Leuten hätte hinlaufen sollen. Sie blieb brav bei Annette, wenn ich an den verschiedenen Ständen die Einkäufe erledigte, ging schön an der Leine und kasperte nicht herum. Marktprobe bestanden und von Angst vor dem Trubel keine Spur. Nächsten Sonntag  aufs Neue!

Samstag, 20. Dezember 2014

Teil 13:        Sonne, Strand, Meer


Das Wetter meint es gut mit uns hier auf Korsika. Seit 2 Wochen viel Sonne mit Mittagstemperaturen um 18°C. So machen wir jeden Tag mit Abby einen Spaziergang am Strand.
Da kann sie frei laufen, schnüffeln wo sie will und vor allem buddeln, was im Garten verboten ist. Das schöne Wetter nutzen natürlich auch viele andere Hundebesitzer, und so gibt es jeden Tag für Abby neue Bekanntschaften. Vor ein paar Tagen kamen plötzlich zwei große Hunde angestürmt, ein Labrador-Mischling und ein Kampfhund, riesig für Abby. Annette überlegte kurz: auf den Arm nehmen oder nicht? Aber Abby hatte sich schon zwischen meine Füße gelegt. Die beiden Rüden waren friedlich und beschnüffelten Abby, die sich instinktiv auf den Rücken gelegt hatte. Schnell hatte sie ihre Scheu bzw. Vorsicht abgelegt und fing an, mit den beiden "Riesen" herumzutoben. Keine Spur von Angst. Nur wir hatten Angst, dass unser "Stöpsel" mal unter die großen Pfoten geraten könnte. Aber alles ging gut. Bekanntschaft hat sie auch schon mit der großen "Badewanne" gemacht. Als sie mal am Ufer entlang wuselte, schwappte eine Welle an den Strand, und Abby stand bis zum Bauch im Wasser. Danach wälzen im Sand und in den Algen, so dass sie aussah wie paniert. 

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Teil 12:        Der erste (richtige) Tierarztbesuch auf Korsika

Am Montag war es nun soweit für die dritte Impfung. Es war eine Kombination gegen die üblichen Krankheiten und auch gegen Tollwut. Eigentlich gibt es auf Korsika keine Tollwut, aber aus zwei Gründen war die Impfung doch erforderlich. 1.) Ab Mitte Januar will Annette mit Abby zur Welpenschule nach Porto Vecchio gehen, und der dortige Club besteht darauf. 2.) Auch wenn wir auf den Kontinent fahren, egal ob Frankreich, Italien oder Deutschland, muss ein Schutz gegen Tollwut vorhanden sein. Der Tierarzt aus der Gemeinschaftspraxis war Abby nicht so sympathisch wie eine Woche zuvor die Ärztin, vor allem, weil er ihr etliche kleine Haare aus dem Ohr zupfte. Schon die Züchterin hatte uns darauf hingewiesen, von Zeit zu Zeit die kleinen Haare aus dem Ohr zu epilieren. Es kann dort sonst zu Entzündung führen, dass Ohr juckt und der Hund kratzt sich dort ständig. Übrigens ist das auch bei anderen kleinen Rassen notwendig wie zum Beispiel beim Yorkshire Terrier. Der Tierarzt hat dann noch das Herz abgehört und die Pfoten untersucht. Alles in Ordnung. Abbys Gewicht betrug genau 3kg, also kam nur noch meine Mastercard zum Einsatz, und ab nach Hause zum Strandspaziergang.

Freitag, 12. Dezember 2014

Teil:10            Hahn im Korb


Gestern ist ein befreundetes Ehepaar - sie Deutsche, er Franzose - mit ihrem 3 Jahre alten Yorkshire Terrier angekommen. Abby hat ihn voll in Beschlag genommen, der arme Kerl wusste sich gar nicht mehr zu helfen. Das Toben der beiden hatten wohl die anderen Hunde der Nachbarschaft, die alle frei laufen, vernommen. Einer nach dem anderen kam angetrabt, zwei große Mischlingshunde, ein australischer Schäferhund und zum Schluss der mittelgroße Mischling unserer "Katzenfrau". Der Name deshalb, weil sich die Frau um unsere Katze kümmert, wenn wir auf Reisen sind. Abby begrüßte alle und war total aus dem Häuschen. 3 Rüden und 3 Hündinnen, alle respektierten sich und erst recht die kleine Abby. So friedlich kann es zugehen, wenn die Hunde sich kennen, frei laufen und die Rangordnung feststeht. Wir haben uns köstlich amüsiert, und nach 15 Minuten war Abby so geschafft, dass sie sich zwischen meine Füße gelegt hat und ihre Ruhe haben wollte.

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Teil:9       Opel Frontera oder Chevy?


Auf unserer langen Fahrt von Deutschland nach Korsika hatte Abby ihren Platz auf Annettes Schoß, aus Platzmangel sozusagen, denn wie immer, wenn wir in Deutschland waren, war das Auto bis unters Dach vollgeladen. Aber dieses "Auf-dem-Schoß-Fahren" war eine Ausnahme. Jetzt heißt es: ab nach hinten, schon aus Sicherheitsgründen. Eigentlich müsste Abby ja in eine Box, aber bei unseren kurzen Fahrten hier in der Umgebung verzichten wir darauf. Für uns ist  erst einmal wichtig, dass sie das Autofahren verträgt und auch alleine bleibt, ohne zu winseln, wenn wir aussteigen, um einzukaufen. Im Chevrolet klappt das besser als im Opel, letzterer ist ihr wohl zu unbequem und "rumpelt" zu viel. Gestern nun der erste Tierarztbesuch. In Abbys Pet Passport (Heimtierausweis der EU) ist auch die Nummer des Mikrochips notiert, den sie in der 8. Woche erhalten hat. Die Sekretärin der Praxis macht uns darauf aufmerksam, den sogenannten Transponder Code des Chips auch in Frankreich registrieren zu lassen, falls Abby mal hier verloren gehen sollte. Bisher war der Code nur in Deutschland registriert. Die Sekretärin hat das sofort im Internet für uns erledigt, natürlich kostet die Registrierung eine Gebühr. Eigentlich sollte Abby ihre dritte Impfung erhalten, aber der überkorrekten Tierärztin fehlte noch eine Woche an den empfohlenen 3 Monaten, also warten bis zum 15.12. Wir kennen die Tierarztpraxis schon seit über 30 Jahren und waren "Patient" mit allen vorherigen Hunden und Katzen. So gab es heute nur ein Mittel (Frontline) gegen Flöhe und Zecken und die allmonatliche Tablette gegen die Dirofilariose (Herzwürmer), eine hier weit verbreitete Krankheit, die durch Mücken übertragen wird. Daran ist auch unser zweiter Hovawart gestorben. Wir kannten diese Krankheit bis dahin nicht, und als der Tierarzt die Diagnose stellte, war es für eine Heilung zu spät. Es hilft nur die Vorbeugung. Neu an diesem Medikament ist, daß es nicht nur gegen Herzwürmer wirkt, sondern auch gegen alle anderen Würmer. Das sonst übliche Entwurmen entfällt damit. Wir diskutierten auch die Frage, sterilisieren oder nicht. Die Ärztin empfahl es auf jeden Fall, und wenn, dann vor der ersten Läufigkeit. Züchten wollen wir nicht, das steht fest, wegen der Sterilisation haben wir uns aber noch nicht entschieden.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Teil 8:    Spielen und Üben




Bloß gut, dass das Wetter bei uns noch relativ mild ist und Abby oft und lange draußen bleiben kann. Vorgestern haben wir mal eine Viertelstunde nicht nach ihr geschaut. Als sie dann ankam, war sie dreckig wie eine Wildsau, sie hatte wieder ein großes Loch im Garten gebuddelt. Annette musste sie in der Außendusche abwaschen, dass ihr gar nicht gefiel. Aber sonst macht sie uns viel Freude und Spaß.Wir müssen häufig über ihre drollige Art zu spielen und springen lachen. Mit ihr kann ich wunderbar u.a. mit dem Luftballon spielen. 

Wenn wir morgenzs aufstehen, dann überschlägt sie sich vor Freude, da wackelt nicht nur der Schwanz, der ganze Hund wackelt. Auch mit dem Autofahren klappt es jetzt schon gut. Solange wir im Auto sind, ist sie ruhig. Steigen wir beide aus, winselt sie erst ein bisschen, ergibt sich dann aber in ihr Schicksal. Auch das An-der-Leine-Gehen wird von Tag zu Tag besser, auch wenn sie wie ein französischer Trüffelhund die Nase nur am Boden hat. Sie hat ja französische Eltern. Vielleicht hat sie auch deshalb eine Vorliebe für Schnecken, Weinbergschnecken, von denen wir jede Menge im Garten haben. Mit den großen spielt sie, die kleinen knackt und zerkaut sie. Fressen muss Abby sie eigentlich nicht, denn Futter gibt es genug. Annette hat fleißig mit ihr geübt platz und gib Pfötchen! Sitz hat ihr ja schon die Züchterin beigebracht. Wie im Video zu sehen, klappt das bei der knapp 12 Wochen alten Abby schon gut.  



Donnerstag, 4. Dezember 2014

Teil:7.     Problem Trennungsangst


Einerseits ist es gut, dass wir nicht mehr berufstätig und meist  den ganzen Tag zuhause sind und Abby uns immer sieht oder hört. Andererseits müssen wir aber auch das Alleinsein trainieren, denn es gibt genügend Fälle, wo wir sie nicht mitnehmen können und sie entweder zu Hause oder im Auto lassen müssen. Im Garten klappt das schon ganz gut, da kann sie nicht allzu viel Schaden anrichten, und es gibt viele interessante Dinge zu erkunden. Im Haus ist das aber nur der Wintergarten, wo sie alleine bleiben kann oder muss. Nur Fliesen, kein Teppich, keine Brücke, da darf schon mal 'was daneben gehen. Am besten klappt es, wenn sie vom Spielen und Toben müde ist und auf ihre Decke liegt. "Für alle Fälle" legen wir Zeitungspapier aus, denn das kennt sie schon von ihrer Züchterin. 

Dienstag, 2. Dezember 2014

Teil 6: Problem Leinenführigkeit 

Daran werden wir wohl noch ganz schön arbeiten müssen. Abby  mag das Halsband nicht, noch nicht. Und die Leine erst gar nicht. Mit kleinen "Leckerlies" locken wir sie, uns an der Leine zu folgen. Und wenn sie mal läuft, dann von links nach rechts und umgekehrt. Es sieht dann so aus, als ob sie mit uns geht und nicht wir mit ihr. Aber wir lassen sie erst einmal und sind froh, wenn sie überhaupt Stück für Stück an der Leine geht. Die Korrektur, bei lockerer Leine neben uns zu gehen, komm später. Sie ist ja gerade mal 11 Wochen alt. 

Inzwischen wissen nun alle Nachbarn und Bekannten in der Siedlung, dass Meyers wieder einen Hund haben und amüsieren sich über "la boule de neige", den Schneeball. Der Briefträger hält an, auch wenn er keine Post für uns hat. Gestern stoppte die Schulbusfahrerin mitten auf der Straße und wollte unbedingt Abby sehen. Sie war ganz aus dem (Bus-) Häuschen. Manche Leute sagen auch: "Passt ja auf euren kleinen Kerl auf, es wäre nicht der erste niedliche Hund, der geklaut würde". Das wäre ja genau das Gegenteil von dem, was wir bisher jedes Jahr erleben. Nach der Saison läuft mindestens ein herrenloser Hund durch die Siedlung, zurückgelassen von Touristen. Bisher hat sich aber immer jemand gefunden, der sie adoptiert, zum Teil auch wieder Touristen.

Montag, 1. Dezember 2014

Aber bis dahin muss Abby noch einiges lernen beziehungsweise abstellen. Da wäre zunächst das Kauen auf allem, was sie im Haus und draußen findet. Vor allem liebt sie meine Hausschuhe, muss irgendwie am Geruch liegen. Die darf ich nicht stehen lassen. Annettes Schuhe interessieren sie seltsamerweise nicht. Findet Abby im Garten einen Stock, einen Kiefernzapfen oder ein Stück Rinde, so schleppt sie alles in den Wintergarten, um es komplett zu zerlegen. Den Staubsauger braucht Annette gar nicht mehr in den Abstellraum zu bringen. Wir versuchen ihre Energie und ihren Beißdrang auf ihr Spielzeug umzulenken. Stoffhund, Schaf, Schwein, Maus, Ball, alles wird nach Strich und Faden "maltraitiert". Dieses sogenannte Spielbeißen versucht Abby auch an unseren Händen. Sie weiß noch nicht, wo die Grenze ist. Mit ihren spitzen Zähnen hat sie uns schon einige Kratzer beigebracht. Da ist eine ständige und konsequente Korrektur notwendig. Am besten ist es, sofort mit dem Spielen aufzuhören, wenn sie zu wild und übermütig wird. Die Hände sollte man auf keinen Fall als Kauspielzeug anbieten, später findet man das ja gar nicht mehr lustig, denn dieser Kau- bzw. Beißdrang wird sich mit dem Zahnwechsel noch verstärken.

Samstag, 29. November 2014

Teil 5:    Haus und Garten welpensicher ?

In der Literatur über Welpenerziehung wird dringend empfohlen, das Haus welpensicher zu machen: Bestimmte Bereiche unzugänglich machen, Elektroleitungen und Steckdosen sichern, untere Regale ausräumen, Treppen absperren, und, und, und. Wir haben uns anders entschieden und lassen alles im Haus so, wie es ist -  bis auf die Treppe. Dafür hat einer immer ein Auge auf Abby, um sofort mit einem strengen "Nein" das zu unterbinden, was sie nicht machen soll. Das kostet zwar Zeit und Nerven, aber Zeit haben wir ja, vor allem jetzt in der "Saure-Gurken-Zeit", Nerven nicht immer. Mit der Stubenreinheit klappt es ganz gut. Wenn Abby mal "muss", setzte sich vor die Tür. Wenn wir es nicht merken, dann gibt es schon mal ein Pfützchen auf die Fliesen. Nachts bleibt sie bei uns im Schlafzimmer in ihrer Tasche neben Annettes Bett. Erfreulicherweise macht sie nachts kein Theater und lässt uns lange genug schlafen. Wenn wir mal zur Toilette müssen, setzen wir sie kurz 'raus, sie macht ruckzuck ihr Geschäft und ab geht's wieder in ihr Bett, nicht in unseres. Das wollen wir von Anfang an gar nicht anfangen.

Welpensicherer Garten? Ja, wie geht das? Wir haben einen großen Garten vor und hinter dem Haus für so einen kleinen Hund. In der Literatur steht, man solle zunächst nur einen kleinen Teil des Gartens zugänglich machen. Geht bei uns nicht, höchstens mit sehr großem Aufwand. Dass das Grundstück (1000 Quadratmeter) rundherum absolut dicht ist, versteht sich von selbst. Ähnlich wie für Kinder sind auch für Hunde manche Pflanzen giftig. In der Literatur sind circa 12 aufgeführt, wir haben lediglich eine davon: Oleander, und davon jede Menge. Aber ich kann ja nicht unsere große Oleanderhecke vor und hinter dem Haus 'rausreißen. Welpen sollen ja möglichst nicht springen und Treppen steigen. Nun fällt aber unser Garten nach hinten terrassenförmig ab, und es gibt drei mal zwei Stufen. Die habe ich insofern "entschärft", indem ich mit Verbundsteinen jeweils eine Zwischenstufe errichtet habe. Kurzum, ansonsten bleibt alles so wie es ist, und Abby kann Stück für Stück das ganze Terrain erkunden. Aber einer von uns ist immer in der Nähe, allein schon deshalb, um zu verhindern, dass sie "buddelt". Das scheinen wohl alle Hunde -besonders Welpen - gern zu machen.Gestern waren wir zum ersten Mal mit Abby am Strand. Das Meer war ruhig, am Ufer schwappte es ein bisschen, aber sie hatte keine Angst vor der großen Badewanne. Rein bis zum Bauch und erst mal Salzwasser kosten. Der Reiz des Wassers was schnell verflogen, als ein 4 Monate alter Malteser ankam. Erstmal beschnuppern, und dann ging das "Katz-und- Maus-Spiel" los, bis beide schlapp waren und genug hatten. Die Besitzer des Maltesers wohnen auch hier in unserer Siedlung, und die beiden Hunde werden sich bald in der Welpenschule wiedersehen. Aber vorher muss Abby noch ihre dritte Impfung bekommen.

Fortsetzung folgt.

Mittwoch, 26. November 2014

Teil 1:

Eigentlich waren wir das schon einmal, und zwar vor 40 Jahren. Es war eine Zufalls-begegnung auf einem Autobahnparkplatz: ein Hovawart. Das "isser", sagten wir uns, und 1973 zog "Birke vom Birkenhof" bei uns ein. Der zweite Hovawart war eine Tochter von Birke, wir hatten einen Wurf von 8 Welpen großgezogen. Als sieben davon nach 10 Wochen von ihren Besitzern abgeholt wurden, ist so manche Träne geflossen. Es hat viel Spaß und Freude gemacht, so einen Wurf aufzuziehen, aber es war auch sehr anstrengend. Wir beide waren ja noch berufstätig, wenn wir auch meist ab Mittag zu Hause waren. Morgens um 6°° Uhr fing die Arbeit an, füttern, mit Birke eine Runde über den Langenberg gehen, abends um 10°° Uhr die letzte "Raubtierfütterung". Birke und Assy sind auf Korsika gestorben, das Haus war leer. Es haben sich zwar andere Kostgänger eingefunden, Flüchtlinge aus der Macchia, die bei uns Asyl beantragt hatten. Dem wurde stattgegeben. Erst kam eine schwarze Katze, dann eine getigerte, dann noch eine Mutter mit vier Jungen. Das war nun doch zu viel. Zwei von den Jungen konnte ich in einer Tierpension unterbringen. Aber die restlichen vier blieben, alles Macchia-Katzen, die mit Hunden schlechte Erfahrungen gemacht hatten und sich bei uns "sauwohl" fühlten. Aber wir wollten wieder einen Hund. Den schwarz-marken farbigen Hovawarten war es auf unserer Sonneninsel manchmal doch etwas zu warm. Also suchten wir einen Hund mit weißem Fell. Auf der Welthundeausstellung in Dortmund wurden wir fündig: ein slowakischer Hirtenhund, genaue Bezeichnung "Slovensky Çuvac". Groß wie ein Hovawart, respekteinflößend, der richtige Wächter für Haus und Hof und ein wahrer Katzenfreund. Kein Wunder, dass die Katzen überhaupt nicht mehr weg wollten. 11 Jahre wurde unsere Aika, es war ein schwerer Abschied 2002, zu schwer, um sich gleich wieder einen Hund anzuschaffen. Um auf andere Gedanken zu kommen, flogen wir erst einmal für 2 Wochen nach Martinique. Dann begann unsere Reisephase, die uns durch mehrere afrikanische Länder, Madagaskar, Kanada, Hawaii führten und etliche ausgedehnte Reisen durch die USA sowie die "Route 66" und 2014 eine vierwöchige Wohnmobiltour von Indianapolis nach Los Angeles. Nicht zu vergessen eine zweiwöchige Kreuzfahrt 2013 anlässlich unseres 40. Hochzeitstages von Fort Lauderdale durch den Panamakanal nach San Diego. Annette brachte in den letzten Jahren immer wieder das Gespräch auf einen Hund. Wie wäre es wenn....., es wäre doch schön, wenn usw. Ich war nicht so begeistert, denn unsere Reisen waren meist Abenteuerreisen und mit Hund kaum machbar. Steter Tropfen höhlt den Stein, heißt es, und mein Widerstand bröckelte allmählich. Ich bin ja nun 80 Jahre alt geworden und viel Lust auf Abenteuer habe ich auch nicht mehr. Also kam von mir ein nicht ganz überzeugtes und überzeugendes Ja! Was aber nun für einen Hund? Unser Tierarzt hatte uns schon zu Lebzeiten von Aika geraten, in Zukunft doch lieber einen kleinen bis mittelgroßen Hund zu wählen.


Teil 2:


Es begann mit einem Konzert im TV mit der US-amerikanischen Sängerin Barbra Streisand. Als diese in einer Pause in ihrer Garderobe verschwand, kam ihr ein weißes Wollknäuel mit schwarzen Knopfaugen und schwarzer Nase entgegen gewuselt. "Guck' dir den Hund an, das wäre doch etwas für uns", sagte Annette "Aika in Miniaturausgabe". Aber was ist das für eine Rasse. Also Herrn Google fragen und Herr Google wusste alles. Es war ein "Coton de Tuléar", auf deutsch auch Baumwollhund genannt, da sein Fell - es sind eigentlich seidige Haare - einer Baumwollblüte ähnelt. Tuléar ist eine Stadt im Südwesten von Madagaskar. Als ich im Rahmen meiner Madagaskar Rundreise in Tuléar war, habe ich keinen dieser Hunde gesehen, habe aber auch nicht danach gesucht. Die Legende sagt, dass die Hunde von Booten stammen, die vor Jahrhunderten vor der Küste Madagaskars Schiffbruch erlitten und sich schwimmend an Land gerettet haben. Man kann es glauben, muss es aber nicht. Jedenfalls haben die Franzosen während ihrer Kolonialzeit sich dieser Hunde angenommen, sie gezüchtet, eine Rasse kreiert und auch den Standard festgelegt. Und so hat sich die Rasse erst in Amerika und nach und nach in Europa verbreitet. Als Annette während unserer diesjährigen USA-Reise im Internet stöberte, stieß sie auf einen Coton-Züchter unweit unsere Reiseroute. Der Ort hieß ausgerechnet Corsika. Ein Abstecher dorthin paßte aber nicht in unser Programm.Die Frage: "Was für ein Hund soll es sein?" war also geklärt. Nächste Frage war: Wo gibt es Züchter, wann sind wo Welpen zu erwarten? Antworten gab's im Internet. Bei unserem alljährlichen Verwandtenbesuch 2013 in der Nähe von Frankfurt besucht wir einen Züchter, der fünf Hündinnen hatte und zwei Würfe von drei, beziehungsweise fünf Welpen. Alle waren bereits vergeben. Wann es den nächsten Wurf geben würde, war noch nicht klar, frühestens im Frühjahr 2014. Telefonate mit 2 anderen Züchtern in Süddeutschland waren auch erfolglos. Dann endlich ein Hoffnungsschimmer. Eine Züchterin in Schleswig-Holstein erwartete einen Wurf im September, und wir standen an erster Stelle auf der Liste für eine Hündin. Am 14.9. kam dann die Nachricht, dass der Wurf da sei, ein Rüde und eine Hündin, und sie sei für uns

reserviert. Nun konnten wir unsere nächste Deutschlandreise so planen, dass wir unser neues Familienmitglied abholen konnten. Welchen Namen sie in die Papiere eintragen solle, fragte die Züchterin. Annette hatte sich für Abby entschieden. 1800 km waren es von unserem Wohnort auf Korsika bis nach Schleswig-Holstein. 5 Wochen war Abby alt, als wir sie besuchten, zwei Hände voll Hund. Annette war begeistert, vor allem, weil der kleine Stöpsel gleich zu ihr kam und sich zwischen ihre Füsse legte. 



Sollte das heißen: "Nimm mich mit?" Soweit war es aber noch nicht, denn die Welpen werden frühestens mit 8 Wochen abgegeben. Also zurück zur Verwandtschaft bei Frankfurt und noch drei Wochen warten.


Teil 3:     Kleiner Hund auf großer Fahrt.  


Das Warten hat ein Ende, die 8 Wochen sind um, Abby ist entwurmt und geimpft, hat den Chip bekommen, der Zuchtwart hat den Wurf abgenommen, der Tierarzt hat den Heimtierausweis der EU ausgestellt. Also wieder auf nach Hamburg, diesmal nicht mit dem Auto, mit der Bahn ist es billiger und schneller. Die Züchterin hatte alles für die Abholung vorbereitet, eine Transporttasche, diverses Spielzeug, Kamm, Bürste, Futter usw.  Im Kaufvertrag wurde unter anderem festgelegt, dass der Hund in keinem Tierheim abgegeben werden darf, dass der Züchter das Vorkaufs- und auch ein Besuchsrecht hat. Alle anderen Hinweise über Haltung und Versorgung sind für uns selbstverständlich und von jeher bekannt. Abschied von der Züchterin und vom Rudel und mit dem ICE nach Frankfurt. Auf der Bahnfahrt von 4,5 Stunden (einmal umsteigen) gab es keine Probleme. Abby fühlte sich wohl in ihrer Tasche oder auf Annettes Schoß.
Der erste Reiseabschnitt war geschafft. Nach 2 Tagen bei der Verwandtschaft kam die lange Autofahrt von 10 Stunden bis nach Pavia/Italien, wo wir bei Freunden übernachteten. Regelmäßige Pinkelpausen und kleine Spaziergänge auf den Rastplätzen sorgten bei Abby für etwas Abwechslung. Tags darauf noch einmal drei Stunden Autofahrt zum Fährhafen nach Savona. Das war Etappe Nr  2. Nun folgte die 10 stündigen Überfahrt nach Bastia (Korsika) über Nacht. Was für eine Überfahrt! Windstärke 8/9! Am Schlafen war nicht zu denken, wir hatten Angst um unseren kleinen Stöpsel. Der war aber mopsfidel, Annette lag auf ihrem Bett - Gott sei Dank hatten wir eine Kabine gebucht - ich kämpfte gegen meinen rebellischen Magen. Annette hatte die Dusche mit Zeitungspapier ausgelegt, und Abby machte ihr Geschäft darauf, so wie sie es schon bei der Züchterin gelernt hatte. Wegen des starken Windes konnten wir zunächst nicht in den Hafen einlaufen, über eine Stunde kreisten wir vor der Einfahrt. Um 8.30 Uhr konnten wir endlich vom Schiff und uns auf die letzten 140 Kilometer zu unserem Haus machen.


Teil 4:      Begegnung mit unserer Katze Ugly (sprich Agli)


Ugly ist unsere Hauskatze seit circa 15 Jahren und die letzte der ehemals 4 "Asylanten". Sie ist so ugly (hässlich), dass sie schon wieder schön ist. Wir hatten uns mehr Sorgen um den Hund gemacht als um die Katze, denn die verstand keinen Spaß, wenn sich ihr Hunde näherten.  
Unser  Stöpsel steuerte nun gleich auf sie zu. "Oh, ein Spielkamerad!"  Aber Ugly wollte nicht spielen, machte einen Buckel, hob dieTatze und fauchte kurz. Abby wusste Bescheid, mit der ist nicht gut Kirschen essen. Nach ein paar Tagen waren die Fronten geklärt, die beiden respektierten sich, der nicht Angriffspakt wurde eingehalten. 
Spielen - was Abby gerne möchte - ist zwar nicht drin, aber Beschnüffeln geht schon. Wir hatten uns umsonst Gedanken gemacht und waren froh, dass unser kleiner Kerl von gut zwei Kilo Gewicht die vielen neuen Eindrücken auf Bahn-, Auto- und Schiffsreise so gut vertragen hat. Nun konnte es an das Erkunden von Haus und Garten gehen.