Donnerstag, 24. Dezember 2015

Teil 41:      Zwei Wochen Sportverbot

Der Tierarzt hat Abby "krank" geschrieben, mehr oder weniger. Es passt ganz gut, denn während der Weihnachtsferien ist auch der Hundeplatz geschlossen. Was war passiert? Vor ein paar Wochen hatte Abby beim morgendlichen Spaziergang am Strand einen "crash" mit einem großen Mischlingshund. Beide Hunde rannten aufeinander zu, keiner bremste, und so kam es zum unvermeidlich seitlichen Zusammenstoß. Der andere Hund war überhaupt nicht bösartig und wollte auch nur spielen. Abby aber jammerte und wollte nur noch auf  Annettes Arme. Es hatte ihr wohl sehr weh getan, und sie wollte keinen Schritt mehr gehen. Wenn im Straßenverkehr ein Lkw mit einem Pkw zusammen kracht, ist es für letzteren auch "schmerzlicher". Also Spaziergang abbrechen und mit dem Auto nach Hause. An den nächsten Tagen machten wir weiterhin unsere Spaziergänge, Abby rannte und kurvte wie immer, auch rein ins Wasser. Aber wir hatten später den Eindruck, dass sie nicht ganz "rund" läuft. So haben wir uns letztlich entschieden, doch noch mal den Tierarzt aufzusuchen, obwohl wir erst eine Woche zuvor Abby haben gegen Tollwut impfen lassen. In der Gemeinschaftspraxis ist ein Arzt auf Skelett und Knochen spezialisiert, eine Art Osteopath für Hunde. Er untersuchte Abby gründlich, machte zwei Röntgenaufnahmen und stellte fest, daß an Gelenken, Wirbelsäule usw. keine Verletzungen festzustellen sind, aber in der Tiefe ein Hämatom, also ein Bluterguss hervorgerufen durch den "crash". Der Veterinär  zeigte Annette, wie sie Abby die Stellen massieren soll. Obendrein gab es dann noch ein Medikament zum Abbau des Hämatoms. Eins hat Abby mit Sicherheit gelernt, nämlich daß sie nicht auf jeden fremden Hund losstürmen kann, um mit ihm herumzutoben.  

Allen Bloglesern wünschen wir ein erholsames Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Neues Jahr. Pace e Salute (korsischer Weihnachts- und Neujahrsgruß)


Donnerstag, 26. November 2015

Teil 40:     Agility - aller Anfang ist schwer



Seit ein paar Wochen übt Annette mit Abby auf dem Hundeplatz in Porto Vecchio neben Unterodnung auch Agility. Hundefreunde werden wissen, was das ist. Eine Art Hindernislauf für Hunde. Dafür gibt es auch Wettkämpfe auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Im Club in Porto Vecchio sind es acht bis zehn Mitglieder, die mit ihren Vierbeinern sich in dieser Disziplin versuchen, Fortgeschrittene und Anfänger. Abby ist die Jüngste im Feld und stellt sich sehr gut an. Mit einigen Hindernissen wie Sprung durch den Reifen, über Hürden, laufen durch die Tunnel - ob offen oder in einem Schlauch endend - hat sie keinerlei Probleme. Nach ein paar Versuchen läuft Abby jetzt auch über den Steg und flitzt über den "Hut". Bei der Wippe gab es anfangs Probleme, da sie zu schnell über den Scheitelpunkt lief, so dass die Wippe auf der anderen Seite zurückschlug und sie am Kinn traf, da sie nicht weiter gelaufen war. Es ist besser, wenn die Hunde langsam über den Scheitelpunkt gehen, damit sich die Wippe langsam senkt. Hier haben mehrere Hunde Schwierigkeiten. Man kann ihnen etwas helfen, indem man per Hand die Wippe etwas aufhält. In einem Wettkampf ist das natürlich verboten. Der schwierigste Teil des Parcours ist das Slalomlaufen. Im Club beherrschen das bisher nur wenige Hunde. Wir haben im Garten eine kleine Strecke gesteckt, und Annette übt mit Abby täglich ein paar Minuten. Eine ganz andere Schwierigkeit ist, die Konzentration der Hunde aufrechtzuerhalten. Wenn zum Beispiel ein Hund sein "kleines" Geschäft auf dem Gelände erledigt hat, lenkt das andere auf ihrem Kurs ab. Deshalb ist es wichtig, dass vor Übungsbeginn die Hunde lange genug außerhalb des Übungsgeländes Zeit haben, "alles" zu erledigen. Manchmal muss man auch während der Übungszeit nochmal "verschwinden". Abby ist ja etwas "tiefer gelegt", und die Nase ist dicht über dem Boden. So nimmt sie alle fremden Gerüche sofort auf und ist abgelenkt. Gestern klappte der erste Durchgang ohne Fehler, beim zweiten war sie schon wieder etwas unaufmerksam. Also üben, üben, üben, Konzentration ist alles!





Donnerstag, 29. Oktober 2015

Teil 39:        Back to the roots

Back to the roots! Zu Besuch, ja, aber bleiben, nein. Abby hat ihre erste Deutschlandreise hinter sich. Drei Wochen Aufregung für den kleinen Hund. Viele neue Gesichter, drei verschiedene Wohnungen, und dann das Wetter. Bei 27°C sind wir am 5.10 in Korsika abgefahren, zwei Tage später waren ist morgens null Grad. Abby machte keine Probleme auf der langen Reise, zuerst 11 Stunden auf dem Schiff von Bastia nach Toulon, dann 13 Stunden Autofahrt nach Frankfurt. Spaß macht es nicht auf deutschen Autobahnen, auf der A5 Basel - Frankfurt "kämpften" wir mit Hunderten von LKWs. Im Auto hat Abby ihren eigenen Sicherheitsgurt, begeistert ist sie davon zwar nicht, aber immer noch besser als ein Transportkäfig. Sie hat aber nur so viel Bewegungsfreiheit, dass sie aus dem Fenster gucken oder sich zwischen uns auf die Mittelkonsole legen kann. Geschlafen hat sie auf der langen Fahrt nicht eine Minute.  Wiederum viel Neues gab es für Abby in einem Wellnesshotel im Bayerischen Wald, wo wir vier Tage blieben. Sie musste oft allein im Zimmer bleiben, da Restaurants und Wellnessbereich für Hunde tabu sind. Und dann die vielen Leute, vor allem bei unserem Ausflug auf den "Arber", dem höchsten Berg im Bayerischen Wald. Mit der Seilbahn hinauf, auf vier Pfoten mit Frauchen hinab, das war aufregend. Ein Wochenende gab es dann noch in Bad Sooden-Allendorf bei "Onkels und Tanten". Wieder alles neu! Dann waren die drei Wochen um, und es hieß Abschied nehmen von Deutschland. Der 25.10. war ein Sonntag, da ließ es sich auf den Autobahnen gut fahren, in Deutschland, in der Schweiz wie auch in Italien. Keine Trucker! Korsika empfing uns mit Nieselregen, aber immerhin 20°C. Am Dienstagmorgen dann endlich wieder ein langer Spaziergang am Strand. Abby war aus dem Häuschen. Endlich mal wieder frei laufen. Sie rannte wie verrückt hin und her, rein ins Wasser, raus und wälzen im Sand oder auf dem angeschwemmten Seegras. Es war eine Freude, ihr zuzusehen. Zu Hause gab es dann in der Außendusche nicht nur eine "Unterbodenwäsche", sondern es war eine Komplettreinigung fällig. Danach Siesta bis in den späten Nachmittag. Am Wochenende geht es wieder auf den Hundeplatz, der Urlaub ist für Abby vorbei, jetzt heißt es wieder arbeiten!

Montag, 28. September 2015

Teil 38:     Abby als Besucherhund

Aufgrund ihres freundlichen Wesens wäre Abby sehr geeignet, eine Prüfung zum "Chien Visiteur" abzulegen. So die Aussage der Trainer und Ausbilder vom "Club Canin de Porto Vecchio", dem Annette seit Jahresbeginn angehört. Wir hatten bisher noch nicht viel von einer solchen Qualifikation gehört. In Frankreich ist die Ausbildung und später der Einsatz der Hunde aber sehr bekannt. Altersheime, Pflegeheime, Kindergärten, Schulen sind die "Einsatzgebiete" für die "Chien Visiteur". Kinder und Jugendliche mit Hunden vertraut zu machen, den Bewohnern der oben genannten Heime etwas Abwechslung und Freude zu bringen. Zwei volle Tage dauerte das Seminar von 9°° Uhr bis 18°° Uhr, 12 Hunde verschiedener Rassen waren mit ihren Besitzern zur Eignungsprüfung angereist, die Prüfer kamen extra vom Kontinent. Ganz ohne Bürokratie geht es auch hier nicht. Im Vorfeld musste Abby erst einmal als "Ausländer" einen Antrag auf Zulassung zum Seminar stellen. Dem wurde stattgegeben. Dass Abby alle möglichen Impfung erhalten hat und dass eine Haftpflichtversicherung besteht, sind weitere Voraussetzungen. Beim Seminar selber gab es viel Theorie für Annette, natürlich alles auf Französisch, so dass sie nach 2 Tagen ziemlich "geschafft" war. Und für Abby viel Praxis: alle möglichen Gehorsamsübungen wie Gehen an der Leine, ohne Leine, Sitz, Platz, bleib usw. Verhalten gegenüber und mit anderen Hunden, gegenüber fremden Personen, Verhalten in einer Menge von Personen, Verhalten bei unerwarteten plötzlichen Situationen wie Umkippen eines Stuhls, Fahren eines Rollstuhls, lautes Geschrei, Krücken, die genau neben ihr umfallen usw. Es wurde eben alles durchgespielt, was in Schulen, Kindergärten oder Altersheimen passieren kann. Fazit: Abby hat die Eignungsprüfung bestanden. Beide Prüfer waren mit ihrem Verhalten vollauf zufrieden. In der Beurteilung wurde sehr lobend erwähnt, dass Abby sich als Besucherhund für "Ablenkung und Belustigung" besonders eignet (aufgrund ihrer kleinen Tricks!). Abby darf sich nun "Chien Visiteur" nennen, Annette ist stolz auf ihren/unserem kleinen Hund. Das offizielle Zertifikat wird in Frankreich auf dem Kontinent ausgestellt, registriert und uns später zugeschickt. 

Dienstag, 8. September 2015

Teil 37:     Was macht der Hund auf dem Surfbrett?

Das werden sich wohl einige Urlauber gefragt haben, die am Strand saßen oder lagen. Surfen - was sonst! Zunächst hatten Annette und ich das Brett gezogen oder geschoben, bis Abby  eine gewisse Sicherheit erlangt und das Gleichgewicht halten konnte. Bei auflandigem Wind haben wir dann in einiger Entfernung vom Strand das Brett losgelassen und Abby "segelte" bei leichtem Wellengang bis zum Ufer. Das schien ihr lieber zu sein als zu schwimmen, was sie nach wie vor von allein nicht macht. Baden ja - schwimmen nein. Übrigens, 90% der Touristen machen es genau so. Mit dem Kajak durch die Bucht auf Annette Schoß, da ist Abby sofort dabei. Wenn sie ihre Schwimmweste sieht, dann weiß sie, daß es bald los geht.Der Supersommer geht langsam zu Ende, wie lange wir noch schwimmen gehen, hängt von der Wassertemperatur ab. Bei "unter 22° C" ist Schluß! 

Sonntag, 16. August 2015

Teil 36:         Kleiner Hund wird erwachsen!

Genau 11 Monate ist Abby alt und hat schon viel gelernt im Umgang mit Menschen und Tieren. Mit Katzen hat sie ja keine Probleme, sie war ja von kleinauf an unsere Katze (leider verstorben) gewöhnt. Mit anderen Hunden ist das so eine Sache. Sie will zu jedem hinlaufen, um zu spielen. Mit kleinen Artgenossen klappt das gut, bei den großen müssen wir achtgeben, dass jene nicht zu grob mit ihr umgehen und Abby womöglich beim Toben verletzen. Wir warten darauf, dass die "Touristenhunde" bald verschwunden sind, dann sind nur noch die "Einheimischen" da, und die kennen sich alle. Am Strand sind morgens viele Reiter unterwegs, Gruppen von 6 bis 8. Abby wartet "bei Fuß", bis die Gruppe vorbeigaloppiert ist, sie bellt nicht und will auch nicht hinterherlaufen. Mit den vielen Joggern gibt es ebenfalls keine Probleme mehr. Abby lässt alle links liegen und folgt oder rennt vor Annette her. Mit dem Schwimmen klappt es noch nicht so richtig. Sobald wir am Strand sind, läuft sie zum Wasser und legt sich hinein. Aber sie schwimmt nicht von allein. Nur wenn wir sie vom Surfbrett ins Wasser lassen, schwimmt sie ohne Mühe zum Ufer zurück. Am liebsten fährt Abby mit dem Kajak.
Sie liegt vor Annette, Kopf auf dem Rand, und neugierig wird alles um uns herum gemustert. Die Hundeschule hat noch Ferien bis Mitte September. Zur Zeit macht nur eine Handvoll Agility, darunter 3 Cotons. Annette will
vielleicht mal mit Abby an einem Wettbewerb teilnehmen. Aber bis dahin ist wohl noch viel viel Üben notwendig.  
Bei der Hitze der letzten Wochen war ein intensives Arbeiten gar nicht möglich, zu warm für Hund und Mensch. Wir ziehen immer wieder Vergleiche zu unseren früheren Hunden, Hovawart und Çuvaç. Die waren viel ruhiger und haben auch tagsüber viel geschlafen. Abby will oft "Action". Vom Spaziergang zurück legt sie sich nicht etwa hin, nein, sie holt ihren Ball oder ihren Igel und will spielen. Und jetzt im Sommer ist für sie auch kurz nach 6:30 Uhr die Nacht vorbei (zu meinem Leidwesen!) und kommt mit irgend einem Spielzeug an. Wie ich anfangs schon mal geschrieben habe: Abby hat unser Leben bzw. den Tagesablauf ganz schön umgekrempelt. So früh (7:15 Uhr) war ich morgens noch nie am Meer, um meine Runden zu schwimmen. "Das ist nur gut für dich", sagt Annette immer wieder. "Ohne Abby würdest du noch im Bett liegen und dein Bandscheibenvorfall hätte sich ohne das Training nicht so gut gebessert und stabilisiert"!

Montag, 27. Juli 2015

Teil 35:     Ach du Schreck - der Hund ist weg!

Morgenstund' hat Gold im Mund, heißt es. Aber nicht immer, denn heute hieß es bei uns Schreck am Morgen. Was war passiert? Annette ist wie fast jeden Morgen kurz nach 7°° Uhr mit Abby zum Strand gegangen. Ich fahre dann meist etwas später mit dem Auto hinterher, um zu schwimmen. Heute aber nicht, denn ich musste schon kurz nach 8°° Uhr zur Krankengymnastik. Ich war noch im Bad beim Rasieren, als Annette ins Haus stürmte mit den Worten: " Ist Abby hier?" "Wieso", sagte ich, "sie ist doch mit dir unterwegs!" - "Ich habe sie am Strand verloren bzw. sie mich. Ich habe gerufen, gepfiffen, sie ist nicht aus der Macchia hinter dem Strand aufgetaucht." Annette ist alle Wege, die zum Strand führen, angerannt, dann nach Hause in der Hoffnung, daß sie vielleicht schon da ist. "Nimm das Auto und fahr' zum Strand, ich laufe noch mal die Fußwege ab. Wir treffen uns am Strand". Ich also rein ins Auto und ab zum Strand. Auto abstellen und los. Ich wollte gerade einen Spaziergänger fragen: "Haben sie einen kleinen weißen............" weiter kann ich gar nicht, denn da sah ich Abby am Strand sitzen. Und als sie meine Stimme hörte, kam sie angewuselt und setzte sich schuldbewusst an meine Füße. Dann sah ich Annette in der Macchia laufen und gab ihr Zeichen zu kommen. Sie war fix und alle, kochgar vom Laufen und hatte sich natürlich große Sorgen gemacht. Wohin ist Abby gelaufen, ist sie auf die Straße gelaufen (sie hat keine Angst vor Autos!), daß sie jemand mitgenommen hat, ist um diese Zeit morgens eher unwahrscheinlich.  Jedenfalls fiel Annette ein großer Stein vom Herzen, als sie mich und Abby sah. Ich bin mit dem Auto zurück, denn ich musste zusehen, dass ich zu meiner Therapeutin kam. Annette wollte lieber mit Abby zu Fuß gehen, um erstmal abzudampfen. Der kleine Hund war gar nicht so dumm gewesen. Er hatte sich am Anfang des Strandes (wo sie "verloren" gegangen war) hingelegt in der Annahme: Es wird schon jemand von uns kommen. So war's ja dann auch. 

Dienstag, 21. Juli 2015

Abby - ein Star?

Teil 34:        Abby - ein Star?

Ich will weder uns noch Abby besonders hervorheben, es ist aber wirklich so, dass sie in San Ciprianu ein kleiner Star geworden ist. Nicht nur der Briefträger, der Müllfahrer, die Schulbusfahrerin mögen sie, sondern auch viele Touristen, die an unserem Tor vorbeigehen, rufen sie und wollen sie streicheln. Abby liegt gern in der Einfahrt und wartet quasi auf Fans, natürlich immer unter unserer Kontrolle. Entweder ich sitze im Gartensessel vor der Garage, so wie man das von Italien und Spanien kennt, wo die Alten vor ihren Häusern sitzen, oder Haustür und  Küchenfenster sind offen und wir wissen immer, was draußen los ist. Manche Eltern kommen mit ihren Kindern jeden Abend vorbei, die sich dann freuen, wenn Abby draußen ist. Letzten Samstag kann eine Frau mit ihren beiden Enkeln,  Junge und Mädchen.Die Ferien seien zu Ende und die Kinder wollten sich doch unbedingt von Abby verabschieden. Annette hat sie herein gebeten und einige Kunststückchen mit Abby vorgeführt, die sie eingeübt hat. Die beiden hätten sie am liebsten mitgenommen und fragten, ob Abby auch einige Sachen mit ihnen machen würde. Nachdem Abby bei beiden eine "Runde" auf ihren Rücken gedreht und sich dann hingelegt hatte, waren sie ganz aus dem "Häuschen". Sie knuddelten den Hund richtig und sagten: "Dann bis zum nächsten Jahr, Abby, wir kommen bestimmt wieder"! Die Großmutter lachte und sagte zu uns: "Alles Gute und bis zum nächsten Sommer". 

Montag, 20. Juli 2015

Großes Boot und kleiner Hund

Teil 33:    Großes Boot und kleiner Hund

Wohin bei der Hitze? Seit Wochen klettern die Temperaturen täglich über 30° C, gefühlt oft 38 bis 42° C. Das Meer hat in der Bucht auch 28° C, so dass sich die Luft auch nachts nicht nennenswert abkühlt. Kurz nach 8°° Uhr sind wir mit Abby schon am Strand; wenig Leute, ein paar Jogger, ein paar Hundeleute. Ab 10°° Uhr füllt sich der Strand, da können wir Abby nicht mehr frei laufen lassen. Um dem Trubel zu entgehen, haben wir nun endlich unser Kajak klar gemacht und sind ans südliche Ende der Bucht gepaddelt. Ein langer, breiter Strand, kaum Leute, da der Weg zu Fuß beschwerlich ist.
......ich bin fertig für die Tour!
Abby mit Schwimmweste ausgestattet fand die 20 minütige Tour interessant. Noch schöner war es, am menschenleeren Strand herumzutollen und mit Annette auf dem Surfbrett Runde um Runde zu drehen. Und schwimmen konnte sie auch, mehr oder weniger freiwillig, wenn Annette sie vom Brett ins Wasser setzte. Die Hitze nahm immer mehr zu, selbst unter dem Sonnenschirm war es zu warm. Man hielt es nur noch im Wasser aus. Nach gut drei Stunden hatte auch Abby genug. Wir packten unseren Kram zusammen, ab ins Boot
Ach ja, Frauchen muß ja auch noch mit.
und mit aufkommendem Wind und leichtem Wellengang zurück. Abby war platt, wir
waren von der Sonne "gar", und so verbrachten wir den Rest des Tages im Haus.  Aber das Abenteuer war für Abby noch nicht zu Ende. Jeden Freitag ist in der Siedlung "Night Shopping" angesagt. Diesmal mit anschließendem Feuerwerk. Ein Menschengewühl wie selten. Der ganze Ort war zugeparkt. In dem für Fußgänger abgesperrten Bereich kamen wir kaum vorwärts. Abby kümmerte das überhaupt nicht, nicht nervös, nicht aufgeregt. Wir mussten nur aufpassen, dass sie nicht "aufgetrampelt" wird.  Vor Beginn des Feuerwerks um 23°° Uhr hatten wir uns aus dem Gewühl entfernt und auf einen großen Stein gesetzt. Vor drei Wochen -  es fand eine große Hochzeit in unserem Dorf statt - hatte Abby auf unserem Hof schon mal ein Feuerwerk gesehen und gehört. Sie zeigte keinerlei Angst und blieb bis zum Schluß der "Knallerei" draußen. Natürlich war das Spektakel ca. 800 Meter von uns entfernt abgelaufen. Bei diesem Feuerwerk jetzt war es allerdings anders, da wir viel dichter am Geschehen waren. Annette hatte Abby auf dem Schoß, und das war gut so.  Denn als Punkt 23°° Uhr die ersten Böller krachten, geriet sie in Panik. Wir hatten große Mühe, sie zu beruhigen. Erst als sich Annette mit dem Rücken zum Feuerwerk gedreht hatte, wurde sie ruhiger. Mit dem Menschenstrom ging es dann nach Hause, so viele Leute hatte San Ciprianu wohl noch nicht erlebt, nicht mal bei einem Konzert von "I Muvrini", der bekanntesten Band Korsikas. Im Nachhinein haben wir uns geärgert, dass wir Abby mitgenommen haben. Das nächste Feuerwerk am 15.8. werden wir uns von unserer Terrasse aus ansehen.