Montag, 27. Juli 2015

Teil 35:     Ach du Schreck - der Hund ist weg!

Morgenstund' hat Gold im Mund, heißt es. Aber nicht immer, denn heute hieß es bei uns Schreck am Morgen. Was war passiert? Annette ist wie fast jeden Morgen kurz nach 7°° Uhr mit Abby zum Strand gegangen. Ich fahre dann meist etwas später mit dem Auto hinterher, um zu schwimmen. Heute aber nicht, denn ich musste schon kurz nach 8°° Uhr zur Krankengymnastik. Ich war noch im Bad beim Rasieren, als Annette ins Haus stürmte mit den Worten: " Ist Abby hier?" "Wieso", sagte ich, "sie ist doch mit dir unterwegs!" - "Ich habe sie am Strand verloren bzw. sie mich. Ich habe gerufen, gepfiffen, sie ist nicht aus der Macchia hinter dem Strand aufgetaucht." Annette ist alle Wege, die zum Strand führen, angerannt, dann nach Hause in der Hoffnung, daß sie vielleicht schon da ist. "Nimm das Auto und fahr' zum Strand, ich laufe noch mal die Fußwege ab. Wir treffen uns am Strand". Ich also rein ins Auto und ab zum Strand. Auto abstellen und los. Ich wollte gerade einen Spaziergänger fragen: "Haben sie einen kleinen weißen............" weiter kann ich gar nicht, denn da sah ich Abby am Strand sitzen. Und als sie meine Stimme hörte, kam sie angewuselt und setzte sich schuldbewusst an meine Füße. Dann sah ich Annette in der Macchia laufen und gab ihr Zeichen zu kommen. Sie war fix und alle, kochgar vom Laufen und hatte sich natürlich große Sorgen gemacht. Wohin ist Abby gelaufen, ist sie auf die Straße gelaufen (sie hat keine Angst vor Autos!), daß sie jemand mitgenommen hat, ist um diese Zeit morgens eher unwahrscheinlich.  Jedenfalls fiel Annette ein großer Stein vom Herzen, als sie mich und Abby sah. Ich bin mit dem Auto zurück, denn ich musste zusehen, dass ich zu meiner Therapeutin kam. Annette wollte lieber mit Abby zu Fuß gehen, um erstmal abzudampfen. Der kleine Hund war gar nicht so dumm gewesen. Er hatte sich am Anfang des Strandes (wo sie "verloren" gegangen war) hingelegt in der Annahme: Es wird schon jemand von uns kommen. So war's ja dann auch. 

Dienstag, 21. Juli 2015

Abby - ein Star?

Teil 34:        Abby - ein Star?

Ich will weder uns noch Abby besonders hervorheben, es ist aber wirklich so, dass sie in San Ciprianu ein kleiner Star geworden ist. Nicht nur der Briefträger, der Müllfahrer, die Schulbusfahrerin mögen sie, sondern auch viele Touristen, die an unserem Tor vorbeigehen, rufen sie und wollen sie streicheln. Abby liegt gern in der Einfahrt und wartet quasi auf Fans, natürlich immer unter unserer Kontrolle. Entweder ich sitze im Gartensessel vor der Garage, so wie man das von Italien und Spanien kennt, wo die Alten vor ihren Häusern sitzen, oder Haustür und  Küchenfenster sind offen und wir wissen immer, was draußen los ist. Manche Eltern kommen mit ihren Kindern jeden Abend vorbei, die sich dann freuen, wenn Abby draußen ist. Letzten Samstag kann eine Frau mit ihren beiden Enkeln,  Junge und Mädchen.Die Ferien seien zu Ende und die Kinder wollten sich doch unbedingt von Abby verabschieden. Annette hat sie herein gebeten und einige Kunststückchen mit Abby vorgeführt, die sie eingeübt hat. Die beiden hätten sie am liebsten mitgenommen und fragten, ob Abby auch einige Sachen mit ihnen machen würde. Nachdem Abby bei beiden eine "Runde" auf ihren Rücken gedreht und sich dann hingelegt hatte, waren sie ganz aus dem "Häuschen". Sie knuddelten den Hund richtig und sagten: "Dann bis zum nächsten Jahr, Abby, wir kommen bestimmt wieder"! Die Großmutter lachte und sagte zu uns: "Alles Gute und bis zum nächsten Sommer". 

Montag, 20. Juli 2015

Großes Boot und kleiner Hund

Teil 33:    Großes Boot und kleiner Hund

Wohin bei der Hitze? Seit Wochen klettern die Temperaturen täglich über 30° C, gefühlt oft 38 bis 42° C. Das Meer hat in der Bucht auch 28° C, so dass sich die Luft auch nachts nicht nennenswert abkühlt. Kurz nach 8°° Uhr sind wir mit Abby schon am Strand; wenig Leute, ein paar Jogger, ein paar Hundeleute. Ab 10°° Uhr füllt sich der Strand, da können wir Abby nicht mehr frei laufen lassen. Um dem Trubel zu entgehen, haben wir nun endlich unser Kajak klar gemacht und sind ans südliche Ende der Bucht gepaddelt. Ein langer, breiter Strand, kaum Leute, da der Weg zu Fuß beschwerlich ist.
......ich bin fertig für die Tour!
Abby mit Schwimmweste ausgestattet fand die 20 minütige Tour interessant. Noch schöner war es, am menschenleeren Strand herumzutollen und mit Annette auf dem Surfbrett Runde um Runde zu drehen. Und schwimmen konnte sie auch, mehr oder weniger freiwillig, wenn Annette sie vom Brett ins Wasser setzte. Die Hitze nahm immer mehr zu, selbst unter dem Sonnenschirm war es zu warm. Man hielt es nur noch im Wasser aus. Nach gut drei Stunden hatte auch Abby genug. Wir packten unseren Kram zusammen, ab ins Boot
Ach ja, Frauchen muß ja auch noch mit.
und mit aufkommendem Wind und leichtem Wellengang zurück. Abby war platt, wir
waren von der Sonne "gar", und so verbrachten wir den Rest des Tages im Haus.  Aber das Abenteuer war für Abby noch nicht zu Ende. Jeden Freitag ist in der Siedlung "Night Shopping" angesagt. Diesmal mit anschließendem Feuerwerk. Ein Menschengewühl wie selten. Der ganze Ort war zugeparkt. In dem für Fußgänger abgesperrten Bereich kamen wir kaum vorwärts. Abby kümmerte das überhaupt nicht, nicht nervös, nicht aufgeregt. Wir mussten nur aufpassen, dass sie nicht "aufgetrampelt" wird.  Vor Beginn des Feuerwerks um 23°° Uhr hatten wir uns aus dem Gewühl entfernt und auf einen großen Stein gesetzt. Vor drei Wochen -  es fand eine große Hochzeit in unserem Dorf statt - hatte Abby auf unserem Hof schon mal ein Feuerwerk gesehen und gehört. Sie zeigte keinerlei Angst und blieb bis zum Schluß der "Knallerei" draußen. Natürlich war das Spektakel ca. 800 Meter von uns entfernt abgelaufen. Bei diesem Feuerwerk jetzt war es allerdings anders, da wir viel dichter am Geschehen waren. Annette hatte Abby auf dem Schoß, und das war gut so.  Denn als Punkt 23°° Uhr die ersten Böller krachten, geriet sie in Panik. Wir hatten große Mühe, sie zu beruhigen. Erst als sich Annette mit dem Rücken zum Feuerwerk gedreht hatte, wurde sie ruhiger. Mit dem Menschenstrom ging es dann nach Hause, so viele Leute hatte San Ciprianu wohl noch nicht erlebt, nicht mal bei einem Konzert von "I Muvrini", der bekanntesten Band Korsikas. Im Nachhinein haben wir uns geärgert, dass wir Abby mitgenommen haben. Das nächste Feuerwerk am 15.8. werden wir uns von unserer Terrasse aus ansehen.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Neues vom kleinen Hund

Teil 32:       Neues vom kleinen Hund

Da wäre zunächst zu vermelden, dass Abby einen Sommerschnitt bekommen hat. Annette hat das Fell, bzw. die Haare, um die Hälfte gekürzt. Fast jeden Tag nach dem Spaziergang "Unterbodenwäsche", trocknen und auskämmen nahmen viel Zeit in Anspruch. Abby ist nun zwar kein "Ausstellungshund" mehr, denn da ist jeder Schnitt untersagt, aber ausstellen wollen wir sie ohnehin nicht. Sie sieht jetzt aus wie Knut, der Eisbär. Und nun schwimmt sie auch wie Knut. Wir haben seit Tagen eine unverschämte Hitze. Annette und ich sind zum Strand gefahren, nur um zu schwimmen. Abby blieb zu Hause.Von unserem Platz aus sahen wir eine Familie mit einem kleinen weißen Hund, der von weitem wie ein Coton aussah. Als die Leute ins Wasser gingen, rannte der Hund hinterher, rein ins Wasser, und dann drehte er eine Runde nach der anderen um seine Leute, schwamm weit raus, kam zurück, so ging das 15 min. lang. Von dem kleinen Kerl sah man nur den weißen Kopf. Annette sagte: "Ich gehe hin und frage, was es für eine Rasse ist und wie sie den Hund so zum Schwimmen gebracht haben". Gesagt - getan. Die Verständigung war etwas schwierig, es waren Slowenen, aber sie sprachen etwas Englisch. Ihr Hund Ricky wäre schon mit 4 Monaten hinter seinem Lieblingsspielzeug (Ball) ins Wasser gesprungen, um ihn wieder 'rauszuholen. Die Leute wohnen relativ dicht an einem See. So ist der kleine Ricky nach und nach zu einer richtigen "Wasserratte" geworden. Das Herrchen erzählte, er müsse ihn ab und zu rausholen, damit er nicht zu lange schwimmt. "Ich hole Abby", sagte Annette. Rein ins Auto und mit Abby und Surfbrett zurück. Im Wasser erstmal Begrüßung mit dem Artkollegen, es war kein Coton, sondern ein Malteser Rüde und 8 Jahre alt. Die nette Slowenin nahm beide Hunde auf den Arm, ging mit ihnen im Wasser eine Weile hin und her und forderte Annette auf, sich ein wenig von ihr zu entfernen. Dann ließ sie beide Hunde vorsichtig los und Abby paddelte zu Annette.

Das haben beide mehrmals wiederholt. Zum Schluss des ganzen "Schwimmkurses" ist Abby zweimal aus - für uns - brusttiefem Wasser an den Strand geschwommen, wo es natürlich viel Lob gab. Freischwimmerprüfung bestanden!! Wie schonmal gesagt, jeder Hund kann von Natur aus schwimmen. Wir wollten Abby aber nicht mit Gewalt dazu bringen. So war das wirklich eine gute Gelegenheit, ihr die Scheu vor tiefem Wasser zu nehmen. Als Belohnung durfte sie mit Annette zusammen einige Runden auf ihrem geliebten Surfbrett drehen.

.......nach bestandenem "Freischwimmer"